einfahren

einfahren

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ein|fah|ren ['ai̮nfa:rən], fährt ein, fuhr ein, eingefahren:
1. <itr.; ist fahrend (in etwas) kommen; hineinfahren (in etwas):
der Zug ist soeben in den Bahnhof eingefahren.
Syn.: ankommen, einlaufen, eintreffen.
2. <tr.; hat
a) (als Ernte) in die Scheune bringen, fahren:
der Bauer hat die Ernte eingefahren.
Syn.: einbringen.
b) (ugs.) erzielen, erwirtschaften:
Gewinne einfahren.
3. <tr.; hat durch entsprechende Fahrweise allmählich zu voller Leistungsfähigkeit bringen:
er hat das neue Auto eingefahren.
4. <+ sich> (ugs.) zur Gewohnheit werden:
Verhaltensmuster, die sich erst einmal eingefahren haben, lassen sich nur schwer ändern; <meist im 2. Partizip> eingefahrene Strukturen, Verhaltensweisen, Gewohnheiten.
Syn.: sich 1 durchsetzen, sich einbürgern, einreißen, gang und gäbe werden (ugs.), üblich werden.

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ein||fah|ren 〈V. 130
I 〈V. tr.; hat
1. hineinfahren in
2. durch Hineinfahren beschädigen, zertrümmern (Schaufenster)
3. durch Fahren allmähl. leistungsfähig machen (Wagen)
4. einbringen, in die Scheune fahren (Ernte)
● wir wollen morgen das Getreide \einfahren; den Wagen vorsichtig \einfahren (in die Garage); der Wagen ist noch nicht eingefahren; unser Zaun wurde in der vergangenen Nacht von einem Wagen eingefahren
II 〈V. intr.; ist
1. ankommen, hereingefahren kommen (Zug)
2. 〈Bgb.〉 zur Arbeit in den Schacht fahren
3. 〈Jägerspr.〉 in den Bau kriechen (Fuchs, Dachs)
● die Bergleute sind um 8 Uhr in die Grube eingefahren; das Schiff fuhr in den Hafen ein; der Intercity aus München wird in wenigen Minuten auf Bahnsteig 3 \einfahren; der Zug ist bereits (in den Bahnhof) eingefahren
III 〈V. refl.; hat; fig.〉 sich \einfahren
1. sich im Fahren üben
2. 〈umg.〉 zur Gewohnheit werden, sich einspielen
● ich muss mich erst noch \einfahren; die Sache hat sich gut eingefahren 〈fig.; umg.〉

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ein|fah|ren <st. V.>:
1. <ist> in etw. [hinein]fahren; fahrend in etw. gelangen:
der Zug fährt [auf Gleis 3] ein;
die Bergleute sind eingefahren (Bergmannsspr.; im Förderkorb in die Grube gefahren);
Ü wenn er wieder einfährt (Jargon; wieder ins Gefängnis kommt).
2. <hat>
a) (als Ernte) in die Scheune bringen:
das Korn e.;
Ü wir haben am kalten Büfett ganz schön eingefahren (ugs. scherzh.; große Mengen gegessen);
b) (ugs.) erzielen, erwirtschaften:
Gewinne, Verluste e.
3. <hat> durch heftiges Darauffahren beschädigen, zerstören:
das Garagentor e.
4. <hat>
a) <e. + sich> sich an ein bestimmtes Fahrzeug gewöhnen:
ich muss mich erst e.;
b) durch entsprechende Fahrweise allmählich zu voller Leistungsfähigkeit bringen:
sein neues Auto e.;
c) an das Ziehen eines Wagens gewöhnen:
die Pferde e.
5. <e. + sich; hat zur Gewohnheit werden, sich einspielen:
die Sache wird sich auch noch e.;
<meist im 2. Part.:> sich auf/in eingefahrenen Bahnen, Gleisen (in konventionellen Bahnen) bewegen.
6. <hat> (den einziehbaren Teil eines Apparates o. Ä.) mithilfe einer Mechanik nach innen bringen:
das Fahrwerk, die Antenne e.
7. <ist> (Jägerspr.) (von Fuchs, Dachs, Kaninchen o. Ä.) in den Bau [hinein]kriechen:
der Fuchs ist eingefahren.

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Einfahren,
 
Anfahren,  
 1) bergmännischer Ausdruck für: in die Grube gehen oder mit Fahrzeugen oder dem Förderkorb (Seilfahrt) gefahren werden.
 
 2) Fahrzeugtechnik: Fahren mit geringeren Geschwindigkeiten und Belastungen und/oder öfter wechselnden Drehzahlen als bei normalem Betrieb während der Einlaufzeit z. B. eines neuen Motors.
 
 3) Maschinenbau: Einlaufen.

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ein|fah|ren <st. V.>: 1. in etw. [hinein]fahren; fahrend in etw. gelangen <ist>: der Zug fährt [auf Gleis 3] ein; ... wenn Bus oder Bahn in die Haltestelle eingefahren sind (Freie Presse 22. 8. 89, 5); Stockt der Verkehr, so darf ... niemand in die Kreuzung oder Einmündung e., wenn er auf ihr warten müsste (Straßenverkehrsrecht, StVO 28); die Bergleute sind eingefahren (Bergmannsspr.; im Förderkorb in die Grube gefahren); Ü Ich fahr sowieso wieder ein (komme wieder ins Gefängnis), da will ich mein Leben jetzt genießen (Ossowski, Bewährung 119). 2. <hat> a) (als Ernte) in die Scheune bringen: das Korn e.; Ü wir haben am kalten Büfett ganz schön eingefahren (ugs. scherzh.; große Mengen gegessen); Da habe ich in der Stadt ein paar Sliwowitz eingefahren (ugs. scherzh.; getrunken; Spiegel 41, 1976, 122); b) (ugs.) erzielen, erwirtschaften: Gewinne e.; ... so dass sich die Anlage im Mittel innerhalb von acht Jahren abschreiben lässt, um dann Jahr für Jahr Überschüsse e. zu können (CCI 9, 1986, 57); die Länder mit den wichtigsten Konkurrenzwährungen ... fahren immer neue Außenhandelsrekorde ein (Spiegel 21, 1989, 107); Im vergangenen Jahr hatte das Stahlwerk in Monteforno einen Verlust von 9 Mio Fr. eingefahren (NZZ 29. 8. 86, 15); während die Partei insgesamt mit 27,6 Prozent ein niederschmetterndes Ergebnis einfährt (erzielt, hinnehmen muss; Woche 11. 4. 97, 3). 3. durch heftiges Darauffahren beschädigen, zerstören <hat>: der Betrunkene hat das Garagentor eingefahren. 4. <hat> a) <e. + sich> sich an ein bestimmtes Fahrzeug gewöhnen: ich muss mich erst e.; b) durch entsprechende Fahrweise allmählich zu voller Leistungsfähigkeit bringen: sein neues Auto e.; c) an das Ziehen eines Wagens gewöhnen; vor dem Wagen schulen: die Pferde e. 5. <e. + sich> zur Gewohnheit werden, sich einspielen <hat>: die Sache wird sich auch noch e.; <meist im 2. Part.:> sich auf/in eingefahrenen Bahnen, Gleisen (in konventionellen Bahnen) bewegen. 6. (den einziehbaren Teil eines Apparates o. Ä.) mithilfe einer Mechanik nach innen bringen <hat>: die Landeklappen, das Fahrwerk, die Antenne e. 7. (Jägerspr.) (von Fuchs, Dachs, Kaninchen o. Ä.) in den Bau [hinein]kriechen <ist>: der Fuchs ist eingefahren.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • einfahren — einfahren …   Deutsch Wörterbuch

  • Einfahren — Einfahren, verb. irreg. (S. Fahren,) welches in doppelter Gattung üblich ist. I. Als ein Activum. 1) Vermittelst eines Fuhrwerkes hinein schaffen. Das Getreide einfahren, es in der Ernte vom Felde in die Scheuern fahren, in welchem Falle… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • einfahren — V. (Mittelstufe) sich fahrend in etw. hineinbewegen Beispiel: Der Express ist auf Gleis 1 eingefahren. Kollokation: in den Hafen einfahren einfahren V. (Aufbaustufe) zur Gewohnheit werden Synonyme: sich einspielen, sich durchsetzen, sich… …   Extremes Deutsch

  • Einfahren — Einfahren, 1) (Bergb.), sich in die. Grube begeben; daher Einfahrer, Beamte, welche die Gruben fleißig befahren sollen; 2) (Jagdw.), s.u. Einfallen 1); 3) zum Bau kriechen; 4) Pferde e., dieselben zum Ziehen am Wagen abrichten …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Einfahren — Einfahren, in die Grube, sich hineinbegeben (s. Bergbau, besonders S. 668); in der Jägersprache das Hineinkriechen des Dachses, Fuchses, Kaninchens etc. in die Röhre des Baues …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Einfahren — Einfahren, s. Fahrung; in der Baumwollspinnerei, s.d …   Lexikon der gesamten Technik

  • einfahren — ein·fah·ren (hat / ist) [Vt] (hat) 1 etwas einfahren etwas ernten und an einen bestimmten Ort (z.B. in eine Scheune) bringen ≈ einbringen <die Ernte einfahren; Getreide, Heu einfahren> 2 etwas einfahren ein neues Auto anfangs schonend… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • einfahren — 1. anfahren, ankommen, sich einfädeln, einlaufen, sich einordnen, sich einreihen, einrollen, eintreffen; (Bergmannsspr.): befahren; (Seew.): anlaufen. 2. a) einbringen, ernten, hineinbringen, hineinschaffen, in die Scheune bringen. b)… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • einfahren — einfahrenintr 1.essen.EigentlichvomErntewagengesagt.Dahergleichbed»Heueinfahren«.19.Jh. 2.vielerwerben.1900ff. 3.vomMitschülerabschreiben.1960ff. 4.hineinschlüpfen;sicheinschleichen.Rotwseitdemfrühen18.Jh.… …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • einfahren — ein|fah|ren …   Die deutsche Rechtschreibung

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